"Was nur
tun?", fragt sie sich,
dem Himmel
zugewandt.
"Find' nächtelang schon keine Ruh,
oh lieber
Himmel, lass nicht zu,
dass all
mein Sein verkannt.
Oh, lieber
Himmel, tu doch was,
ich habe
mich verrannt."
"Wo mit
mir hin?", grübelt er,
den Himmel
ruft er an.
"Die Zeit,
sie eilt so schnell dahin,
ich such
so sehr nach einem Sinn,
der mich
erfüllen kann.
Oh Himmel,
bitte sag mir doch,
wenn nicht
jetzt, wann dann?"
Die Zeit,
sie rennt tagein, tagaus.
Sie
bettelt und er fleht.
Ein
Zeichen braucht’s, ein Flüstern nur,
der Himmel
jedoch sträubt sich stur
und Tag um
Tag vergeht.
Er ist verzweifelt,
sie betrübt,
vielleicht
ist es zu spät.
Und eines
nachts ganz unverhofft,
da zieht
ein Sturm heran.
Der Himmel
finster, aufgewühlt,
schon bald
die Straßen weggespült,
kämpft
jede Frau und jeder Mann
ums
blanke Überleben nur,
auf das
man sich besann.
Ein
letzter Blitz, ein sanftes Beben,
vorüber
ist der Sturm.
Durch
dichte Wolken drängen sich
nun
Sonnenstrahlen königlich.
Dem Himmel
sei vergeben.
Er atmet
auf, sie lächelt still.
"Oh Glück,
wir sind am Leben."
© Nicole Schönfeld 2023