Montag, 23. Dezember 2024

Zeitengeist

 

In der Ferne, weite Sicht
glimmt vor meinen Augen auf.
Schließe sie und scher’ mich nicht
um des eigenen Schicksals Lauf.


Unerkundet flieht der Duft
aus den Lettern neuer Seiten,
aufgestaut, durchsetzt die Luft,
um in mich hineinzugleiten.


Schon bewegt das müde Bein
sich und zieht das andere mit.
Ausdruckslos, läuft querfeldein,
was meinem Entschluss entglitt.


Fest an Marionettenseilen
häng’ ich regungslos und still,
hier im Zeitengeist zu weilen,
weil das Schicksal es so will.


© Nicole Schönfeld 2024